Er ist schon zur Tradition geworden, der „praktische Hundetag“ im Rahmen der Jungjägerausbildung.
Auch in diesem Jahr folgten unzählige Hundeführer mit ihren Hunden der Einladung von Patricia Gräfin Adelmann, Dozentin im Fach Hundewesen, und stellten sich am Sonntag, den 06.04.2025 in Abtsgmünd bei strahlend blauem Himmel und Sonne satt, den Fragen der 20 Jagdscheinanwärter der Jagdschule Aalen und Schwäbisch Gmünd. Heuer eine Kooperation beider Jagdschulen mit der Dozentin in Fach 3, Fr. Lohmüller.
Das theoretische Wissen aus dem Unterricht rund um den Jagdhund, Ausbildung und Einsatzmöglichkeiten, sollte an diesem Tag vertieft und praxisnah erlebt werden.
Alles war perfekt organisiert und gut durchstrukturiert, stand doch vieles auf dem Plan!
Nach der Begrüßung aller Anwesenden sorgte das Bläsercorp Aalen für den passenden musikalischen Rahmen.
65 Hunde aus 37 Rassen wurden präsentiert. Fast jede Hunderasse war vertreten: DD, DL, DK, Pudelpointer, Griffon, Weimeraner, GML & KLM, Wachtel, Foxterrier, DJT, Deutsche Bracke, Beagle, Dachshunde u.v.m. - rauhaarig, kurzhaarig, langhaarig in ihren rassetypischen Farbschlägen.
Nachdem sich alle Hundeführer mit ihren Hunden im großen Kreis präsentierten, wurden sie, je nach Einsatz bei der Jagd, in Gruppen der Vorsteh-, Stöber-, Schweiß-, Erdhunde und Bracken eingeteilt.
Die Hundeführer gaben den Jagdscheinanwärtern Auskunft über die jeweilige Rasse, den besonderen Eigenschaften im jagdlichen Einsatz und beantworteten aufkommende Fragen.
Zusätzlich konnten die Jagdscheinanwärter ihren Lernstand überprüfen, indem sie immer wieder prüfungsrelevante Fragen von den Hundeführern gestellt bekamen.
Im Anschluss zeigte Familie Wanka mit ihrer Labradorhündin Blue wie eine Haarwildschleppe gezogen, vom Hund gearbeitet und ordentlich vor dem Hundeführer ausgegeben wird.
Es folgte die Demonstration einer Federwildschleppe von Jochen Klotzbücher und seinem DL. Ein Anschuss wurde simuliert und dann eine Schleppe 100 m geradeaus mit zwei stumpfwinkligen Haken gezogen. Der Hund arbeitete mit tiefer Nase die Schleppe spursicher und apportierte sauber vor seinem Hundeführer.
Patricia Gräfin Adelmann und ihr Deutscher Jagdterrier bewiesen auf beeindruckende Weise, dass auch ein sehr kleiner Hund durchaus in der Lage ist Wild zu apportieren, welches der eigenen Körpergröße entspricht. Dies wurde in der Frei verloren Suche mit einer Ente gezeigt. Und auch hier wurde das Federwild auf Befehl korrekt ausgegeben.
Im Zusammenspiel mit den Jägerinnen und Jägern übernimmt der Hund wichtige Arbeiten vor und nach dem Schuss. Dies wurde von Irene Hofmann und ihrer Gordon Setter Hündin Betty im freien Feld auf Fasan vorgeführt. Mit hoher Nase arbeitete sich der Hund quer zur Hundeführerin übers Feld, nahm Witterung auf, stand vor, zog langsam nach und verharrte als das Wild aufstand. Eine beeindruckende Leistung wurde hier von Hund und Hundeführerin gezeigt.
Katrin Clemens und ihre junge GML Hündin veranschaulichten den Apport über ein Hindernis, was in hervorragender Weise ausgeführt wurde. Der Fuchs wurde apportiert und auf Befehl ausgegeben.
Im Anschluss ging es ans Wasser, wo den Jagdscheinanwärtern das Apportieren aus tiefem Gewässer mit Schilf gezeigt wurde. Auch diese Aufgabe löste der DL von Jochen Klotzbücher ohne Probleme. Freudig nahm er das Wasser an und apportierte die Ente.
Es folgte ein kurzer Exkurs in die Schweißarbeit. Oliver Döz vom Team Nachsuche Ostalb setzte seinen noch jungen HS am Anschuss an. Dieser arbeitete langsam und konzentriert die künstliche Schweißfährte. Aufgrund des jungen Alters des Hundes, wechselte Oliver Döz nach der Hälfte der Strecke den Hund (Kophoff). Ruhig und spursicher arbeitete sich dieser ans Stück.
Zu guter Letzt zeigte der Border Terrier Alfi von Tobias Graf Adelmann in beeindruckender Weise mit welcher Passion ein, simuliert in die 4 m Ziehröhre eingeschliefter Waschbär, vom Terrier geborgen wurde.
Nachdem alles Wissenswerte rund um den Jagdhund vermittelt wurde, die Köpfe der Jagdscheinanwärter rauchten und die Mägen knurrten, ging es zum gemütlichen Teil des Tages über: Bei Speis und Trank saßen alle gemütlich beisammen. Landwirt Steffen Weller bereitete eigens für diese Veranstaltung leckeres Spanferkel zu. Ein großes Dankeschön dafür!
Patricia Gräfin Adelmann bedankte sich bei allen Protagonisten und Helfern für diesen sehr gelungenen Tag. Ein weiterer Dank geht an die Landwirte Dieter Häussler, Steffen Weller und Edgar Haug für die Nutzung ihrer Flächen und Achims Tierbedarf aus Abtsgmünd für die Aufmerksamkeiten an die Hundeführer.